Politische Farbenlehre spielt kaum eine Rolle Im Berliner 'Kunsthaus Tacheles' diskutierten Filmproduzent Sven Wegner und Politaktivist Patrique Stach mit dem Mediensoziologen Hartmut Lühr die Frage, ob politische Aktionskunst in den letzten Jahren zu `handzahm´ geworden ist. Die Antwort fiel uneinheitlich aus. Dass sich mit der neuen schwarzgelben Bundesregierung die Bedingungen für künstlerische Kritik an gesellschaftlichen Misständen ebenfalls verändert hätten, wurde hingegen mehrheitlich verneint. ![]() Die ideologische Färbung der jeweils amtierenden Bundesregierung spielt nach Patrique Stach vom Projekt 'Bleib passiv' für politische Aktionskunst kaum eine Rolle. Zwar erwarte er, dass nach den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen "noch einige Masken fallen werden", er empfinde die Frage nach den jeweils dominanten Parteien und Politikern innerhalb der gegenwärtigen Machtstrukturen in der Bundesrepublik jedoch als nachrangig und nahezu beliebig. Seine Arbeit im eher basisdemokratisch ausgerichteten Projekt 'Bleib passiv' ziele in erster Linie darauf ab, Menschen auf den permanenten Konsumdruck und andere Ablenkungsmanöver der herrschenden Klasse aufmerksam zu machen, die eine demokratischere Gesellschaft verhinderten. Hartmut Lühr von der Satireplattform moderne21 stimmte sowohl mit Patrique Stach als auch mit Sven Wegner darin überein, dass für die Zukunft unter Schwarzgelb kein Mangel an wichtigen Themen für politische Aktionskunst zu befürchten sei. |